Die beiden europäischen Hauptstädte Wien und
Bratislava sind nur 60 km voneinander entfernt; man spricht hier von einer „Twin City“.
Auch die Städte Brünn, Györ und Sopron liegen in unmittelbarer Nähe dieses Ballungsraumes. Nirgendwo sonst wird das Zusammenwachsen des ehemaligen West- und Osteuropa so deutlich wie hier, wo Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Österreich aneinander grenzen. „Centrope“ ist ein neuer künstlicher Name für diese grenzüberschreitende Vier-Staaten-Region, die sich sehr dynamisch entwickelt und wo eine gemeinsame Vorgangsweise in grenzüberschreitenden Planungsfragen unabdingbar ist. Für eine gemeinsame Entwicklung dieser Region ist es unerlässlich, grenzüberschreitenden Zugriff auf standardisierte Geodaten zu haben. CentropeMAP verfolgt das Ziel, eine Schnittstelle für Geodaten anzubieten, die von und in vier unterschiedlichen Ländern bereitgestellt werden. Das Projekt nahm seinen Anfang im Jahr 2003, als eine Basiskarte der Region unter Leitung der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) herausgegeben wurde. Die PGO ist eine offizielle Kooperationsstelle in Planungsangelegenheiten zwischen den österreichischen Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien. Zu Beginn des Projekts wurden die Daten der Basiskarte offline aufbereitet und auf CD-ROM an die Projektpartner weitergegeben. Der CentropeMAP-Server nahm seinen Betrieb im Jahr 2005 auf. Seit damals können die Benutzer Karten abfragen, die auf verschiedenen, über die ganze Region verstreuten Servern lagern. Alle Daten werden in einem Gesamtkartenbild zusammengefügt. Sämtliche Anwendungen basieren auf Open-Source-Lösungen, die teilweise in Zusammenarbeit mit der Entwicklergemeinde für die speziellen Anforderungen von CentropeMAP adaptiert wurden. Die Kartendienste von CentropeMAP in ihrer heutigen Form werden seit 2006 gepflegt und ständig erweitert. Der nächste Schritt zum Ausbau von CentropeMAP wurde im Frühjahr 2009 gesetzt:
Im ersten Schritt von CentropeSTATISTICS (2009) werden die Tabellen und Datensätze zentral am CentropeMAP-Server abgelegt. Es ist technisch kein Problem, wie bei den Karten auch hier auf verteilte Datenhaltung zurückzugreifen; jedoch sind die Verwaltungsstrukturen in den Partnerländern noch immer zu verschieden aufgebaut, sodass das dezentrale Modell hier vorerst noch ein Zukunftstraum bleibt.
Das gesamte CentropeMAP-Projekt wird auf einem Linux-Server gehostet. Geodaten am Server werden entweder im Shape-Format gespeichert oder in einer PostgreSQL-Datenbank mit PostGIS-Erweiterung abgelegt. Die Kartenanwendung wird von zwei Open-Source-Softwarepaketen getragen: UMN Mapserver und als Client Mapbender, eine PHP- und Javascript-basierte Schnittstelle zum Internetbrowser.
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![]() Der Konferenzbeitrag CentropeMAP – grenzüberschreitende Geodaten-Infrastruktur für die Centrope-Region wurde bei der BERLIN OPEN (Tagung zu Innovation und Offenheit) als bester Beitrag mit einem vom deutschen Bundesministerium des Inneren gestifteten Preis ausgezeichnet. http://www.berlin-open.org/ |